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Premiere im Herzkatheterlabor der Klinik am Eichert

Verfasst von am 1. März 2024

In der Kardiologie der ALB FILS KLINIKEN wurde erstmals eine Lungenembolie mittels des FlowTriever Systems behandelt

Die Luft reichte plötzlich nur noch für knapp zehn Meter. Anhalten, verschnaufen, Pause machen. Dann die nächsten zehn Meter. „Das hatte ich noch nie, das war völlig ungewohnt und stark beängstigend“, sagt Rolf Floruß. Er ist ein sportlicher Mann, hat viele Jahre höherklassig Fußball gespielt, ist viel in der Natur und auf seiner Baumwiese aktiv. Die Luftnot wird schnell schlimmer, am Montag der vergangenen Woche, kurz nach seinem 66. Geburtstag, dann schließlich der Zusammenbruch. „Ich dachte erst, es ist ein Herzinfarkt“, erinnert sich der Geislinger an das Akutereignis. Mit dem Rettungswagen wird er in die Klinik am Eichert gefahren.

Die eingehende Diagnostik, unter anderem mit einer Computertomographie, kommt zu einem anderen Ergebnis: Rolf Floruß hat eine Lungenembolie. Die Lungenarterien sind durch Blutgerinnsel verstopft, die Anreicherung des Bluts mit Sauerstoff ist dadurch behindert. Der Sauerstoffmangel führt zur Atemnot und den weiteren typischen Symptomen einer Lungenembolie, wie Brustschmerzen, Husten mit blutigem Auswurf, Herzrasen und starkes Angstgefühl. Ohne schnelle Behandlung ist das eine oft tödliche Erkrankung. Ursache für das Dilemma ist bei Rolf Floruß eine Thrombose in den Venen des rechten Oberschenkels. Von dort haben sich Blutgerinnsel (Thromben) gelöst und sind in die Lunge gewandert. „Das war ein schleichender Vorgang, haben mir die Ärzte erklärt, die Thrombose war wohl schon länger in mir drin“, sagt der 66-Jährige. 

Das Team nach dem erfolgreichen Eingriff im Herzkatheterlabor der Klinik am Eichert (Foto: ALB FILS KLINIKEN)

Zunächst wird eine medikamentöse Auflösung (Thrombolyse) der Blutgerinnsel versucht. Diese übliche Vorgehensweise bringt aber nicht den gewünschten Erfolg. Die Ärzte entscheiden sich daher für einen interventionellen Eingriff (pulmonale Thrombektomie). Zum Einsatz kommt dabei zum ersten Mal in der Klinik am Eichert ein neues Verfahren: das FlowTriever System. Dabei wird ein spezieller Katheter über die Leiste bis zu den verstopften Lungenarterien vorgeschoben und die Blutgerinnsel abgesaugt. „Dieses Absaugen erfolgt über einen starken Unterdruck“, erklärt Dr. Hussien Farag Alla, Oberarzt der Klinik für Kardiologie und internistische Gefäßmedizin sowie oberärztlicher Leiter des Herzkatheterlabors der ALB FILS KLINIKEN, der gemeinsam mit seinem Oberarzt-Kollegen Dr. Raid Tibi diesen Eingriff durchführt. 

„Wir konnten mit diesem Verfahren bei Herrn Floruß einige sehr große Thromben absaugen, deren medikamentöse Auflösung zu lange gedauert hätte“, so Dr. Farag Alla nach dem rund dreieinhalbstündigen Eingriff. Der Erfolg dieser Premiere ist groß, sehr zur Freude des Oberarztes: „Bereits am Tag nach dem Eingriff konnte der Patient aufstehen und ohne Luftnot loslaufen.“ Rolf Floruß, der inzwischen wieder zu Hause ist, bestätigt das: „Am Montag, nur eine Woche nach meiner Einlieferung hier ins Krankenhaus, konnte ich schon wieder fünf Runden über die Station drehen, das sind rund 500 Meter. Zwar noch im gemäßigten Tempo, aber ohne Atemnot und Zwangspausen.“ Das Fazit des Geislingers: „Ich bin äußerst zufrieden.“ Das gilt auch für Professor Dr. Stephen Schröder, den Chefarzt der Kardiologie der ALB FILS KLINIKEN: „“Für Patienten mit einer schweren Lungenembolie, die mit einer Thrombolyse nicht ausreichend versorgt werden können, ist das FlowTriever System eine sichere und schnelle Methode. Wir werden es sicherlich noch bei weiteren Patienten einsetzen.“

(Quelle: ALB FILS KLINIKEN)


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