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Die fips-Geschichte

fips – Verwirklichung eines Projektes

Die Idee, freies Radio zu machen, entsteht dort, wo Radio geliebt wird. Und zwar mit all seinen Facetten. Grundvoraussetzung ist ein großes Stück Idealismus. Doch der alleine reicht bei weitem nicht aus: Von der inhaltlichen über die technische bis hin zur wirtschaftlichen Umsetzung muss alles durchdacht, geplant und auch umgesetzt werden. Dass solch ein Projekt äußerst komplex ist, liegt auf der Hand. So ein Sender gründet sich nicht von einem Tag auf den nächsten.

Vom Piratensender zum Freien Radio:

Jeder, der Radio auch nur ein bisschen mag, kennt ihn. Jeder, der ihn gesehen hat, ließ sich anstecken von abenteuerlichen Gefühlen und grenzenloser Freiheit – in Form von Wellen, die man hören kann: „Piratensender Powerplay“ – mit diesem Film aus den achtziger Jahren war Radio um eine Dimension reicher geworden. Realität auf der Leinwand zunächst zwar nur, die aber einging in die Köpfe. Das Bewusstsein, dass es ein Radio (-Leben) neben den fest etablierten und unumstößlich erscheinenden öffentlich-rechtlichen Sendern gibt, war da. Kurz darauf – Mitte der Achtzigerjahre – tauchte das Privatradio in der Bundesrepublik auf; etwa ein Jahrzehnt später die Form des ,Freien Radios’.

Freies Radio im 21. Jahrhundert

„Hörfunk der dritten Art“, so wurde diese Art von Radio noch vor wenigen Jahren ein wenig distanziert genannt. Doch von dieser Distanz ist heute wenig geblieben: „Powerplay“ heißt nun ,Freies Radio’ und ist kein Piratensender mehr. Heute zählt die Landesanstalt für Kommunikation (LfK) 16 nichtkommerzielle Lokalsender an neun Standorten allein in Baden-Württemberg, die über UKW, Kabel oder DAB+ verbreitet werden. Damit sind jedoch noch nicht diejenigen Freien Radios mitgezählt, die sich via Internet verbreiten. Angesichts des Wandels und neuer Dimensionen in der Medienwelt ist es nicht auszuschließen, dass diese Form von Radio sich künftig einen bedeutungsvollen Stellenwert erobern könnte…

Begriffe

„Freies Radio oder auch „Bürgerradio“ sind die Oberbegriffe für diese Art von Hörfunk. An sich sind diese Bezeichnungen treffend, jedoch unscharf. Sie nehmen Bezug auf Selbstverständnis, Inhalt und Intention der Sender. Die Landesanstalt für Kommunikation spricht hier vielmehr von „nichtkommerziellem Lokalfunk“ oder kurz „NKL“.

In der Marketing-Sprache handelt es sich um Radio aus dem sogenannten „non-profit“-Bereich. Dieser Begriff hebt auf den ökonomischen Aspekt ab, während ‚Freies Radio’ oder ‚Bürgerradio’ auf die gesellschaftliche Funktion der Sender abhebt. Allein dieser Umstand ist signifikant für die – momentane – Positionierung des Freien Radios in der Medienwelt: Noch spielen diese Sender eher eine Rolle am Rande des viel besagten Haifischbeckens. Dennoch spricht die offizielle Seite bereits von einem festen Platz in der Radiolandschaft, den sich der NKL mittlerweile erobert habe.

Funktion und Wirkung

Piratensender Powerplay ist zum Kult avanciert: Aus wilden Verfolgungsjagden mit dem Peilwagen und dem als Rettungswagen getarnten rollenden Sender, erwuchsen Träume für eine völlig unkonventionelle Art, Radio zu machen. Weit entfernt von dem, das bis dato Radio war. So authentisch wie es authentischer nicht sein kann und dabei auch automatisch mit anarchistischen Zügen (über)-zeichnet „Powerplay“ den Kampf der Radiomacher gegen die Übermacht, die Radio beschneiden will.

Die Macht der öffentlich-rechtlichen und die politischen Einflüsse und Verquickungen wollten die ersten realen Freien Radios untergraben. Radio Dreyeckland in Freiburg war der Vorreiter unter den Freien Radios. Gegründet wurde es schon im Jahre 1979. Es ging aus der Anti-Atomkraftbewegung hervor. In den Anfangszeiten hing den Freien Radios noch ein politisch sehr extrem links gerichteter Ruf an. Das lag in der Natur der Sache. Heute hat sich das neutralisiert, jedoch ist die Integrationsfunktion ungebrochen. Und zwar nicht durch Programmquoten, sondern durch die Macher selbst.

In erster Linie unterscheidet sich der nichtkommerzielle Lokalfunk durch „Zugangsoffenheit und Werbefreiheit“ von anderen Sendern. Das heißt, die Veranstalter verfolgen keine kommerziellen Interessen, sondern bieten ein Forum für alle, die selbst Radio machen wollen. Finanziert werden die Freien Radios über Mitgliedsbeiträge, Spenden und Sponsorengelder. Die Einnahmen aus werbeartigen, also der sogenannten Softwerbung, dürfen maximal die Hälfte der Einnahmen des Betreibers ausmachen. Die ideelle Intention des Freien Radios soll schließlich nicht zu kurz kommen.

Intention

Sie findet sich wieder im Konzept: Minderheiten sollen zu Wort kommen, bewusst keine Radioprofis an den Mikrofonen sitzen. Die Sprache soll die des Alltags sein. Genau hier liegt der Wesenskern versteckt, der Freies Radio ausmacht. Radio von Hörern für Hörer und zwar eben nicht innerhalb von verordneten Korsetten. Radio frei von Zwängen; egal ob politisch oder ökonomischer Art. Aus diesem Gedanken und Radio-Gefühl heraus entstand Freies Radio.

Heute hebt es sich durch sein Wesen heraus aus der Masse. Fernab von durchformatierten Programmen bieten sie dem übersättigten Hörer eine Alternative. Dankbar nimmt er sie an, um dem sterilen Einheitsbrei samt gecasteter Moderatoren zu entfliehen. Ein subjektiver Beweis dafür ist die Stimmung, die man eindeutig beobachten kann. Der objektive Beweis könnte sich hinter folgender Aussage verbergen. Ein Kommunikationspsychologe von der Universität Koblenz/Landau stellt die Formatstudien grundsätzlich in Frage, indem er auf Lücken in der Forschung verweist: „Die Motive und Bedürfnisse von Hörern, vor allem die psychischen Prozesse der Wahrnehmung, Verarbeitung und Wirkung von Radioprogrammen sind noch zu wenig untersucht“.

Erwiesen ist, dass das interessiert, was vor der Haustür passiert. Doch der kommerzielle Lokalfunk ist – wie unschwer zu erkennen – im Aussterben begriffen. Schuld sind fehlende Refinanzierungsmöglichkeiten aus Werbeeinnahmen für das herkömmliche Konzept. Also muss ein neuer Ansatz her.

Hierin liegen die Chancen des Freien Radios: Lokalfunk auf einer weltweiten Plattform – das klingt nach einem widersprüchlichen Spagat. Eine Turnübung, die das Freie Radio in neue Dimensionen katapultieren könnte, weil völlig neue Anreize geschaffen werden: Lokale „stakeholder“ finden hier völlig neue Möglichkeiten vor.

Ein Beispiel: Eine Bank tritt als Sponsor auf. Dann würde ihr das Freie Radio folgende USP (unique selling proposition) bieten:

  1. sehr wenig Streuverluste – also Kosteneffizienz
  2. dass das Image der Bank gesteigert wird, weil ein Medienprojekt gefördert wird und weil ein gemeinnütziges Projekt gefördert wird
  3. Hörer in geballter Form, die Spaß am Radiohören haben, weil diese Art von Radio individuell ist; also folglich viel eher aufnahmebereit für „Werbung“ sind, weil es sich nicht um Dauerberieselung handelt
  4. Prestige

Zu bedenken ist natürlich ständig, dass Freies Radio nichtkommerziell arbeitet. Es muss sich klar von bisher Dagewesenem abgrenzen und auch keine Verwischung zulassen. Sonst macht es sich selbst unglaubwürdig.

 

Projekt fips –  Wie ein Freies Radio in Göppingen entstanden ist:

Konzeption

Bereits im April 1998 gründete sich der Betreiberverein „Freies Radio Göppingen e.V.“. Das Zusammentreffen von Geplantem, Zufälligem und dem zwischenzeitlich technisch fortgeschrittenen Internet machte den Sendestart im Mai 2004 möglich:

Der Verein „Freies Radio Göppingen“ kann sein Programm fips 24 Stunden täglich als sogenanntes Webradio ins Internet senden

Damit gibt es zum einen wieder Lokalradio aus Göppingen, zum anderen ist es in aller Welt zu empfangen. Geboren wurde fips (fips steht für,Filstal-Powerstation’; hat jedoch bewusst auf den ersten Blick keine fixe Lokalbindung im Namen) aus dem ältesten Sender Göppingens: Radio Eichert, dem Klinikfunk. Eine Entwicklung vom Radio via Standleitung hin zu einem zukunftsträchtigen Radiokonzept mit Modellcharakter.

Bereits 1998 hat der Multimedia-Beauftragte des Bayerischen Rundfunks für das Jahr 2010 prophezeit, es werde dann 10.000 Radiosender geben, die ins weltweite Netz senden: „Jeder hört und jeder sendet selbst (…) was man nicht braucht: eine staatlich genehmigte Lizenz, den Segen von Aufsichtsbehörden und eine teure Mannschaft gut ausgebildeter Radiomacher.“ Längst sei Radio dann „von der medialen Einbahnstraße im vergangenen Jahrhundert zu einer Datenschnellstraße“ geworden.

In genau diese Richtung ist fips vorgedrungen. Doch fips soll nicht eines von vielen Tausend semiprofessionellen Internetradios sein; vielmehr soll es ein professionelles Radio mit Niveau sein. Professionell nicht im Sinne von steril und von medienforschungsgetrimmter Perfektion. Professionell ist fips vielmehr deshalb, weil es die Menschen, sein Programm und sein Erscheinungsbild ernst nimmt. Dafür steht das Konzept des Senders. In groben Zügen werden die folgenden Kapitel dieses umreißen.

Betreiber und Macher

Betrieben wird der Sender vom gemeinnützigen Verein „Freies Radio Göppingen e.V.“. Mitmachen kann grundsätzlich jeder, der Lust hat, Radio zu erfahren und zu gestalten. Angesprochen fühlen dürfen sich Vereine, Schüler oder sonstige Gruppen ebenso wie Privatpersonen. Die Sprache des Alltags darf fips ruhig sprechen. Das heißt jedoch nicht, dass fips Larifari-Radio ist.

Ausgelöst wurde die Idee zur Vereinsgründung durch den Rückzug der Filstalwelle und Radio7 aus Göppingen. Der Kreis Göppingen war dadurch radiomedial abgehängt und von den nächstgelegenen Sendern in Stuttgart und Ulm nach Meinung vieler unzureichend redaktionell beachtet. Seitdem verfolgen die Mitglieder das Ziel, einen von kommerziellen Gesichtspunkten unabhängigen Sender als Lokalradio für den Kreis Göppingen aufzubauen. Zum Leben erweckt wurde fips von acht kompetenten Radiomachern, welche schon beim SWR, der Filstalwelle, Radio7, big FM, der 107,7 und dem Neckar-Alb-Radio Erfahrung gesammelt haben. Diese bildeten eine ideale Ausgangsbasis für ein professionelles Sendekonzept und fachlich kompetente Studiobetreuung. Diese erfahrenen Radioleute übernehmen bislang auch die Trainerfunktion für neue Vereinsmitglieder. Mit diesen steht und fällt fips. Sowohl inhaltlich, als auch wirtschaftlich gesehen.

Die redaktionellen und technischen Fähigkeiten dieser Führungsmannschaft wurden über die Jahre hinweg konsequent weiterentwickelt. Aus den Kenntnissen und Erfahrungen dieser Stammbesetzung heraus werden Nachwuchskräfte unter den Mitgliedern im „Radiomachen“ und Gestalten eigener Sendungen aus- und weitergebildet, was die redaktionelle Themenbearbeitung mit einschließt. Über die Jahre hat sich so ein bunter Mitgliedermix von Laien bis Profis und von Schülern bis Ruheständlern entwickelt und zusammengefunden.

Ziel des Vereins ist es auch, RadiomacherInnen, besonders Jugendliche anzusprechen, sich am lokalen Radio zu interessieren und ihnen die Möglichkeit zu geben, sich nach entsprechender Einarbeitung mit eigenen Sendungen und Beiträgen einzubringen und längerfristig bei radiofips mitzuwirken.

Finanzen

Der Verein „Freies Radio Göppingen e.V.“ finanziert sich aus den Mitgliedsbeiträgen, Spenden und Sponsoring. Der Mitgliedsbeitrag beträgt 5 Euro pro Monat; Schüler, Studenten, Azubis usw. erhalten Ermäßigung. Davon bestreitet der Verein die Betriebskosten für fips: Sendetechnik, Internetadministration, Musikrechte, Versicherungen, Miete, Verwaltung. Die Mitarbeit bei fips ist Ehrensache. Eine existentielle Tatsache, die fips mitcharakterisiert, die Freies Radio zu dem macht, was es ist.

Werden jedoch nicht genügend Vereinsmitglieder von fips angezogen, stirbt der Sender. In Zeiten von wenig Zeit und geringer Bereitschaft zu ehrenamtlicher Arbeit, ist dieser Risikofaktor nicht zu unterschätzen. Dennoch setzen die Betreiber darauf, dass andere Nutzfaktoren wie etwa der Spaßfaktor und die Lust, selbst Radio zu machen, überwiegen werden.

Technik

Fips‘ Herz schlägt in zwei professionell eingerichteten Studios im Göppinger Kreismedienzentrum und einem in Geislingen in der Helfensteinklinik. Ein mobiles Studio ermöglicht zusätzlich die Liveübertragung von nahezu jedem Ort mit Internetanschluss. Musik kommt wahlweise von Festplatte, CD, Schallplatte. Auch MiniDisc, DAT oder Bandmaschinen stehen noch zur Verfügung. Gemischt wird über professionelle Sendepulte. Die Studios sind über einen zentralen Server miteinander verbunden. Beiträge und Musik sind somit in allen Studios jederzeit aktuell im Zugriff. Ein Playoutsystem wird im nicht-live Sendebetrieb eingesetzt. Das Ausgangssignal durchläuft spezielle Geräte zur Soundoptimierung und Pegelbegrenzung und gelangt via Richtfunkstrecke zum UKW-Sender auf dem Dach des Göppinger Landratsamtes. Der Verein betreibt auch die UKW-Sendeanlage, die im Laufe der vergangenen Jahre angeschafft wurde. Parallel dazu läuft das Signal über eine entsprechende Soundkarte in einen PC, welcher das Tonsignal in Audio-Streams verschiedener Formate umwandelt und diese direkt zum Server sendet. Wer die Adresse des Servers (Link „hören“) am heimischen PC anklickt, kann fips hören – auch außerhalb des UKW Sendegebietes.

Inhaltliche Strategien und Programm

„fips …und das Radio lebt“

Das ist der Slogan und gleichzeitig das Selbstverständnis von fips. Radio darf wieder Spaß machen. Mit fips gibt es wieder Lokalradio aus Göppingen – zu hören über UKW, im Kabel und auf der ganzen Welt: fips dringt in neue Dimensionen der Medienwelt vor – schnörkellos und authentisch. So kann Radio noch sein, so ist fips. Ein Name als Programm: In der formatierten Radiowelt soll fips Balsam für die Ohren sein. Musik nach Geschmack, nicht nach Laufplan, natürliche Moderatoren, keine Casting-Stars, kreative Elemente, keine stumpfsinnige Werbung. Ein Sender ohne verordneten Einheitsbrei und ohne Profitzwang. Fips ist als Freies Radio politisch absolut neutral und unabhängig von staatlichen, parteilichen und kirchlichen Einflüssen. Alle sonstigen Arten von Einflüssen sind erwünscht: fips ist multikulturelle und meinungsvielschichtige Spielwiese, gibt den Akteuren das Wort, macht das Leben hörbar – und zwar mit all seinen Facetten und Emotionen. fips ist sportlich und schafft den Spagat zwischen Heavy-Metal und Schlager, zwischen Konzertkritik und Gartentipps. Fips kann lokaler sein als jedes andere Radio, fips kann aber auch Trendsetter sein. fips-Macher verleihen ihm Profil,- rund um die Uhr.

Im Sinne einer möglichst großen Themen- und Gestaltungsvielfalt liegt dem Programm keine inhaltliche Formatierung zugrunde. Das 24-Stunden-Vollprogramm radiofips richtet sich an alle Bevölkerungsschichten und alle Altersstufen. Jede einzelne Sendung definiert eine andere Inhaltsstruktur und eine eigene Zuhörerschaft. Das Gesamtprogramm ist daher nicht generell einer bestimmten Zielgruppe oder einem bestimmten Format zuzuordnen, wodurch die Zuhörerschaft entsprechend über den Programmverlauf wechselt. Übergeordneter Schwerpunkt ist jedoch die Berichterstattung über das lokale Geschehen, die lokalen Kulturereignisse und Informationen, die nicht oder nur unzureichend von anderen Radiosendern bedient werden. Jeder Moderator/ jedes Moderatorenteam gestaltet eigenverantwortlich die Inhalte der jeweiligen Sendung. Ein Programmrat sorgt dabei für ein ausgewogenes Verhältnis zwischen Informations- (Wort-) und Musiksendungen im Wochenprogramm.

Thematisch spannt sich der Bogen von Interviews mit lokal (un)bekannten Personen, über Special-Interest-Sendungen, lokalen Kulturberichten bis hin zu musikalischen Nischenprogrammen. Besonders erwähnenswert ist hierbei die Sendung „Radiobühne“ bzw. das „Fips-Loungekonzert“ mit geladenen Gästen, eine wöchentlich einstündige Plattform für lokale und überregionale Künstler aller Stilrichtungen im Rahmen einer Live-Sendung. Die Sendung ist zwischenzeitlich eine Anlaufstelle für zahlreiche lokale, nationale und internationale Musiker und Künstler geworden, über Deutschland hinaus sogar bis in die USA und Kanada bekannt; die Termine sind fast ein Jahr im Voraus ausgebucht.

Fips bietet darüber hinaus eine offene Plattform, die bei Bedarf jedem Bürger und jedem Verein zur Verfügung stehen kann. Bei besonderen Ereignissen von lokaler Bedeutung, wie  z.B. der Kulturnacht, Stadtfesten, Wahlen, der internationalen Modellbahnausstellung, diversen Messen, der 72-Stunden-Aktion, etc., berichten wir im Rahmen von Sondersendungen oder Live-Übertragungen. Weitere, sendungsübergreifende Programmelemente sind Veranstaltungskalender und Kulturtipps, lokale Berichte und Beiträge, Hinweise zu Spezialthemen.

Denkbar ist künftig auch, einzelne Sendungen anderer freier Radios zu übernehmen. Insbesondere auf der Achse Stuttgart-Ulm würde sich dies anbieten, hier sehen wir uns als Bindeglied zwischen dem Freien Radio für Stuttgart und FreeFM in Ulm.

Somit setzt sich das Gesamtprogramm sowohl aus Live-Sendungen, als auch aus Vorproduktionen zusammen. Einzelne Sendungen werden nach einem festen Programmplan zu verschiedenen Zeiten wiederholt. Dadurch soll erreicht werden, dass jeder Hörer die Möglichkeit hat, eine bestimmte Sendung zu einer passenden Zeit hören zu können. Sendezeiten, die noch nicht mit einem festen Inhalt besetzt sind, werden hauptsächlich mit einem Musikmix aus eher unbekannteren Musiktiteln oder Musiktiteln abseits des Mainstreams aufgefüllt. Es wird angestrebt, durch wachsende Mitgliederzahlen das Angebot an Livesendungen auszubauen.

Der Medienpolitik zum Wohle: Radio von und für die Bevölkerung aus der Region, von Vereinen, Bürgergruppen und Schulen. Mit einem bunt gemischten Spektrum schafft fips Integration in Form einer realen Plattform; näher an den Menschen als es eine andere Art von Radio könnte.

Der Weg zur UKW-Frequenz

Der Verein Freies Radio Göppingen e.V. leistet mit fips seit 2004 aktive lokale Medienarbeit. Das Radioprojekt hat sich über die Jahre etabliert und wird von der jeweiligen Zielgruppe sehr geschätzt. Das durchweg positive Feedback aus allen Reihen hat uns in unserer Arbeit bestätigt und gezeigt, dass fips mit seinem ehrenamtlichen Team ein ansprechendes und professionelles Radioprogramm gestalten kann. Dennoch erreicht fips als Webradio – anders als Anfang der 2000er prognostiziert – nur einen gewissen Teil der Hörerschaft. Denn fips ist kein gewöhnliches Special-interest-Webradio, es ist Lokalradio. Und für diesen Zweck ist „Radio hören“ über Webstream zuhause am PC oder unterwegs via Smartphone vielen Hörern, auch teilweise älteren Generationen, nicht vertraut oder zu aufwändig. Und das Angebot im Netz ist teilweise unüberschaubar. Oftmals erfährt die Information aus dem Internet weniger Wertschätzung und Vertrauen als die allgemeine Information, die „aus dem Radio“ kommt, denn das Internet wird oftmals als „Spaß und Spielecke“ angesehen. Genau diese Erfahrung konnten die fips-Macher in der Vergangenheit wiederholt bei UKW-Veranstaltungsfunk-projekten in den Jahren 2011, 2012 und 2013 machen, als sie temporär für einige Wochen zweckgebunden und testweise über UKW terrestrisch sendeten. Hörer, die fips bis dahin nicht wirklich kannten, waren überrascht über Qualität und Inhalt, was sie so hinter einem Webradio nie vermutet hätten.

Im Jahr 2013 hat der Verein Freies Radio Göppingen e.V. bei der LfK angeregt, die Frequenz 89,0 MHz, die als Veranstaltungsfrequenz zur Verfügung stand, für einen längerfristigen Probebetrieb auszuschreiben. Nach positiver Prüfung seitens der LfK erfolgte im April 2014 die Ausschreibung, auf die sich der Verein erfolgreich beworben hat. Im August 2014 erfolgte die Zulassung des Vereins Freies Radio Göppingen e.V. als Hörfunkveranstalter und der Zuweisung der 89,0 MHz für einen 5-jährigen Versuch. Dieser soll das Hörerverhalten im Bezug auf Web- und UKW-Nutzen untersuchen. Seit 16. September 2014 sendet fips im Landkreis Göppingen auf der 89,0 und im Kabelnetz der KabelBW auf 99,2. Hierbei sehen wir nun die Chance und das Ziel, fips als seriöses, informatives und unterhaltendes Medium nachhaltig über einen längeren Zeitraum bei den Hörern im Raum Göppingen zu etablieren. So, dass die Wahl, radiofips zu hören, nicht an der Wahl des technischen Abhörmediums scheitert.

Kooperationen

Durch gezielte Kooperationen mit der Medienwelt in und um Göppingen greift fips die aktuelle Situation im globalen Umfeld der Medien auf: Konvergenzen und Synergieeffekte nutzen, voneinander profitieren und die Vernetzung fördern.

Zu den Kooperationspartnern gehört z.B. das Kreismedienzentrum Göppingen. Hier bietet fips u.a. Medienpädagogik für den Landkreis im Bereich der Jugend- und Erwachsenenbildung.

Mit den Alb-Fils-Kliniken besteht ebenfalls eine Kooperation. Fips macht in einem Zeitfenster den Klinikfunk, also Radio für Patienten in der Klinik am Eichert und der Helfensteinklinik.

Des Weiteren sucht fips den Kontakt zu lokalen Medienschaffenden, wie etwa beim Medienforum Göppingen.

Kooperation mit der filstalwelle als crossmedialem Partner

Als nichtkommerzielles Programm mit ehrenamtlich arbeitenden Mitgliedern, können wir bestimmte lokale Themen oft nicht tagesaktuell aufarbeiten. Dies wäre jedoch wünschenswert, um die Attraktivität des Programms noch weiter zu steigern. Deshalb ist es Teil des Projektes, redaktionelle Synergien im Landkreis zu nutzen und neue Facetten, sowie crossmediale Möglichkeiten in das bestehende fips-Programm mit einzubeziehen. Crossmedial bedeutet für uns die Zusammenarbeit mit anderen lokalen Medien, speziell mit unserem Medienpartner filstalwelle, der sich als lokaler TV-Anbieter im Kreis Göppingen im digitalen Verbreitungsweg etabliert hat. In der Vergangenheit konnten wir schon einzelne Konzepte zusammen realisieren. Von der gemeinsamen Messe und Veranstaltungsübertragung, über das Pilotprojekt einer gemeinsamen Morgensendung, jeweils im Fernsehen und Radio parallel verbreitet, bis zum „Filstalwelle Feierabend“. Letztgenanntes Feierabendmagazin mit den Themen des Tages gestaltete die TV-Redaktion der filstalwelle von Mitte September 2014 werktags in der Zeit zwischen 16:00 bis 18:00 Uhr und wurde aus dem Radiostudio der filstalwelle gesendet. Ende 2017 wurde die recht erfolgreiche, aber wirtschaftlich für die filstalwelle nicht tragfähige Sendung vorerst eingestellt.

Die crossmediale Vernetzung wird aber nach wie vor genutzt, um für Programminhalte gegenseitig zu werben. Auf besondere Sendungen wird wechselweise in den Programmen in Form von Trailern hingewiesen, um den potentiellen Hörer bzw. Zuschauerkreis zu erweitern. Insgesamt sehen wir in dieser kombinierten medialen Vernetzung von nichtkommerziellem Radio und kommerziellem TV den Vorteil, beide Programme mit Mehrwert ausstatten zu können.

Ergänzend mit der filstalwelle als crossmedialem Partner bildet fips auf der 89,0 ein leistungsfähiges und interessantes Lokalmedium mit vielen Möglichkeiten.

Erscheinungsbild und Packaging

fips tritt mit Logo und eigener Corporate Identity in Erscheinung und schafft sich damit eine Unverwechselbarkeit, bei Nutzern, Machern, wie auch Unterstützern. Lokale Sponsoren sollen auf den exklusiven Nutzen, den fips ihnen als lokales und weltweit empfangbares Medienunternehmen bietet, aufmerksam werden.

Zum Packaging gehören u.a. auch Sound-Elemente, sogenannte Jingles. Diese verschaffen fips schon rein akustisch eine Hörerbindung. Die Präsenz kann fips in Vor-Ort-Veranstaltungen schaffen. Ein weiterer Nutzfaktor für fips und seine Etablierung.

Verantwortung

Fips sah sich dadurch, dass Internetradio ohne Lizenz möglich ist, keineswegs seines Anspruchs und seiner Verantwortung enthoben. Dieser Selbstkontrolle wollte und will fips mehr als gerecht werden. Nicht zuletzt dadurch, dass sich der Sender Werte gibt, welche die Gesellschaft sich selbst vermittelt. Medienethisch stellt fips höchste Ansprüche an sich selbst. Wer kommuniziert, hat Verantwortung. Fips hat als Internetradio laufen gelernt und im August 2014 die rundfunkrechtliche Zulassung von der LfK bekommen. Damit hat sich fips ein Gütesiegel geben lassen, das attestiert, dass der Sender kompetent ist.

Wenn die Menschheit es schafft, aktiv zu werden, anstatt passiv über Einheitsbreiradio zu schimpfen und sich heimlich doch weiter am Telefon mit vordiktierten Sätzen meldet, dann kann fips funktionieren. Dann kann fips eine Alternative sein.