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Verleihung des 2. Fritz-Schwegler-Preises – Ausstellung Barbara Klemm – Fritz Schwegler

Verfasst von am 21. Mai 2021

Verleihung des 2. Fritz-Schwegler-Preises durch die Fritz-Schwegler-Stiftung ´Das Unbewegliche Theater´ an Barbara Klemm und Ausstellung Barbara Klemm – Fritz Schwegler auf Schloss Filseck

Beginn voraussichtlich 12.06.2021 – 08.08.2021

Das Kuratorium ´Stiftung Fritz-Schwegler und Hildegard Schöneck-Schwegler´ verleiht  2021 zum 2. Mal, nach dem Bildhauer Thomas Schütte, den Fritz-Schwegler-Preis an die Fotografin Barbara Klemm. Pandemiebedingt konnte der Preis nicht, wie geplant, zum 85. Geburtstag von Fritz Schwegler 2020 vergeben werden.               

Aus diesem Anlass wird auf Schloss Filseck eine Ausstellung mit Fritz Schweglers 111 sogenannten ´Seezungen-Fortsetzungen‘ – farbig gefasste Bronzewerke – und Fotografien von Barbara Klemm gezeigt. Neben den in der Fritz Schwegler Ausstellung in der Kunsthalle Mannheim im Jahr 2017 gezeigten Porträt-und Werkaufnahmen Fritz Schweglers, stellt Barbara Klemm weitere Arbeiten aus ihrem Werk vor. Seit ihren ersten Porträtaufnahmen von Fritz Schwegler für die Frankfurter Allgemeine Zeitung im Jahr 2001 in Breech, verband sie eine langjährige Freundschaft mit ihm und bis heute mit Hildegard Schöneck-Schwegler.

Barbara Klemm hat mit ihren Fotografien, die sie in vier Jahrzehnten für die Frankfurter Allgemeine Zeitung machte, unseren Blick auf die deutsche Geschichte mitgeprägt. Fotografien vom Treffen Willy Brandts mit Leonid Breschnew 1973 in Bonn, vom sogenannten ‚Bruderkuss´ zwischen Leonid Breschnew und Erich Honecker, vom Fall der Berliner Mauer, aber auch viele andere Schwarzweiß-Aufnahmen von Barbara Klemm sind in das kollektive Gedächtnis der Bundesrepublik Deutschland eingegangen. Barbara Klemm erhielt zahlreiche Auszeichnungen u.a. den Max-Beckmann-Preis, sie wurde in den Orden Pour le mérite für Wissenschaft und Künste aufgenommen und gerade mit dem Folkwang-Preis für ihr Lebenswerk ausgezeichnet.

Fritz Schwegler von Breech                                                                                                                    

Dortselbst im Württembergischen 1935 geboren. Nach Wanderjahren und Studien der Bildhauerei stellte Fritz Schwegler 1972 auf der von Harald Szeemann kuratierten Dokumenta 5 in Kassel aus. Dort trug er seine mit Pfeiff und Gesang von Bild und Text verknüpfenden Effeschiaden, Blätter, ´Stücke zum Glücke für Jedermann´ vor.  Als Dichter, Musiker und Bildhauer erhielt er 1972 einen Lehrstuhl als Professor an der Düsseldorfer Kunstakademie, den er bis 2001 innehatte. Hier prägte er eine ganze Künstlergeneration als  Lehrer und Künstler. Katharina Fritsch, Martin Honert, Thomas Schütte, Thomas Demand und Gregor Schneider gingen aus seiner ´Schule´ hervor und fanden internationale Bedeutung. Er selbst fertigte mit seltener Konsequenz und Kontinuität ein großes, vielfältiges Werk, gespeist seit 1961 durch seine tausende, in Ordnern wohldatierten und signierten ´Ur- Notizen´, mit EN – Einfallsnummern versehen, die sein Werk begleiten. Den 1000 ´Notwandlungsstücken´ folgten weitere, ebenfalls in Bronze gegossene, farbig gefasste kleine Skulpturen – die 111 ´Seezungen – Fortsetzungen´ im alten Kaufmannsschrank. Sein Werk wird von sorgfältig edierten Künstlerbüchern seiner Frau begleitet.  Sein Nachlass befindet sich in Breech in vorgefundenen, geretteten Architekturen.

Nach seiner Emeritierung kehrten Fritz Schwegler und Hildegard Schöneck-Schwegler in das elterliche Geburtshaus, das ehemalige ´Gasthaus zum Hirschen´ im Schatten des ´Hohenstaufen´ zurück. In diesem Umfeld wurden nach und nach verlorene architektonische Gehäuse, dem Verfall und Abriss bestimmte ´Landmarken´, wie Transformatorentürme, Milch- und Wasserbehälter, auch Bahn, Waag und Wellblechhütten vor dem Abriss und der Zerstörung gerettet und sorgfältig instand gesetzt. So wurde eine geistige Kraft der Dinge, ein begehbares Ensemble, Behausung und Heimat für seine vielfältigen Sammlungen und die künstlerischen Werkgruppen geschaffen.

 

Barbara Klemm, Fritz Schwegler, 2001

Barbara Klemm, Hohenstaufen, 2001

Als letzte, große bildhauerische Arbeit entstand als Zeichen der Verbundenheit der ´Hirsch mit dem roten Schal´ für die Kreissparkasse Göppingen, dessen mächtiges Geweih im großen Landeswappen aber auch im Göppinger Wappen vertreten ist. Fritz Schweglers vielfältiges, plastisches, malerisches und literarisches Werk wurde in die Stiftung ´Das unbewegliche Theater´ gefügt, die nun den zweiten Fritz-Schwegler-Preis an Barbara Klemm vergibt.

Bitte beachten Sie die Besuchsvoraussetzungen gemäß der aktuellen Corona-Verordnung.

 

(Quelle: Kunsthalle Göppingen)