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Solidaritätsaktion mit den Friseuren: Das Handwerk hält zusammen

Verfasst von am 19. Februar 2021

Elf Innungen der Kreishandwerkerschaft zeigen Solidarität mit dem Friseurhandwerk und unterstützen ihre Kollegen – auch finanziell.  

Göppingen. Für die Betriebe der Friseur- und Kosmetik-Innung Göppingen war die erneute Verlängerung des Lockdowns eine echte Hiobsbotschaft. Zwar ist eine Öffnung zumindest der Friseurbetriebe absehbar. Dennoch sind die finanziellen Polster längst aufgebraucht – jeder Euro auf der Ausgabenseite schmerzt umso mehr. Dazu zählen zum Beispiel auch Beiträge für Fachverbände, die die Arbeit der Unternehmer an vielen Stellen unterstützt und die Qualität der Handwerksleistungen sicherstellt. „Gerade in der Pandemie hat sich gezeigt, dass der schnelle Informationsfluss der Innung und des Landes- sowie Bundesverbands sehr wichtig war – im Sinne unserer Betriebe und vor allem im Sinne derer Kunden“, sagt Alexander Gonzalez, Geschäftsführer der Kreishandwerkerschaft und in Personalunion auch der Friseur- und Kosmetik-Innung Göppingen.

Finanzielle Unterstützung

Im ersten Lockdown habe die Innung es noch auch eigener Kraft geschafft, die Betriebe zu entlasten. Nun ist dies zunächst nicht mehr möglich. Aber: „Das Handwerk hält zusammen“ – so nennt Volker Breusch vom Obermeisterteam der Sanitärinnung im Landkreis den Grund für eine Solidaritätsaktion, die ihresgleichen sucht: Elf weitere Innungen unterstützen die Friseure nun aus ihren Budgets, um so den Betrieben die finanzielle Situation zu erleichtern. „Damit allein sind die großen finanziellen Einschnitte der Kollegen natürlich nicht gedeckt“, weiß Initiator Volker Breusch. Auch werde mit dieser einzelnen Maßnahme freilich kein Betrieb komplett gerettet, die Sorgen und Nöte sind weitaus größer, wie er berichtet. Aber er weiß eben auch: Jede Unterstützung hilft in dieser Situation und niemand solle nur aus finanziellen Gründen auf das Know-how der Fachverbände verzichten. „Die Zwangsschließung ist für die Friseure und Kosmetiker eine große Herausforderung“, berichtet Volker Breusch, wie er aus zahlreichen Gesprächen mit Kollegen weiß. Die versprochenen Hilfen der Politik seien an vielen Stellen spät oder noch nicht angekommen, darum sei die nun angeregte Solidarität gefragt. Auch bei den anderen Innungsobermeistern sei die Idee positiv aufgenommen worden, die nun die Friseure unterstützen wollen.

Öffnung erst am 1. März

„Wir freuen uns sehr über diese Unterstützung“, sagt Innungsgeschäftsführer Alexander Gonzalez auch im Namen der Betriebe. Zum einen sei es die finanzielle Hilfe, zum anderen sei es jedoch auch ein großartiges Zeichen des Zusammenhalts. „Das Handwerk kann sich aufeinander verlassen“, ist er froh. Andere Gewerke seien vom Lockdown nur wenig oder gar nicht betroffen – die meisten Baustellen laufen nach wie vor weiter. Je nach Branche gibt es unterschiedliche Beschränkungen – aber ein komplettes Öffnungsverbot gab es im Grunde lediglich bei den Friseuren und Kosmetikern. Diese Betriebe waren im Zuge des bundesweiten Lockdowns im vergangenen Jahr geschlossen worden. „Körpernahe Dienstleistungen“, wie sie in der Pandemieverordnung zum Hygieneschutz genannt werden, sind seit 16. Dezember nicht mehr erlaubt – und die Friseurgeschäfte seitdem in der Zwangspause. Das bedeutet: Seit mehr als zwei Monaten ohne Einnahmen. Nach langen Verhandlungen haben sich die Bundesregierung und die Ministerpräsidentenkonferenz jüngst auf die Öffnung am 1. März geeinigt – unter Einhaltung von intensiven Schutzvorgaben.

 

(Quelle: Kreishandwerkerschaft Göppingen)