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Online-Glücksspiele auf dem Vormarsch

Verfasst von am 24. September 2022

Bundesweiter Aktionstag gegen Glücksspielsucht

Anlässlich des diesjährigen Aktionstages gegen Glücksspielsucht am 28. September möchten das Kreisjugendamt und die Suchtberatungsstelle des Diakonischen Werks Göppingen vor allem auf die Gefahren des Online-Glücksspiels hinweisen. 

Während des Lockdowns waren die Spielhallen geschlossen, doch das Online-Glücksspiel war weiterhin stets erreichbar. Seit Juli 2021 gilt der neue Glücksspielstaatsvertrag, so dass nun unter bestimmten Voraussetzungen Angebote des Online-Glücksspiels zugelassen werden können. Der Prozess ist aber langwierig und noch nicht abgeschlossen. 

“Spielenden ist es häufig nicht bewusst, dass sie illegale Glücksspielangebote nutzen. Die Lizenzen in Deutschland werden derzeit noch vergeben. Eine EU-Lizenz lässt häufig den Anschein erwecken, dass das Angebot auch in Deutschland genutzt werden darf, was nicht automatisch der Fall ist”, so Tanja Hoffmann, die Suchtbeauftragte im Landkreis Göppingen. 

Zusätzlich kann Glücksspiel zu einer Krankheit werden, die vor allem Jugendliche und junge Erwachsene trifft. Bei dieser Zielgruppe wächst zudem die Beliebtheit von Online-Glücksspielen beständig. “Die meisten Spielerinnen und Spieler, die sich an uns wenden, spielen weiterhin an Automaten, die in Spielhallen, Casinos oder Gaststätten stehen. Vor allem junge Spielende verlieren sich öfters in der virtuellen Welt, in der die soziale Kontrolle fehlt. Problematisches Spielen wird dadurch häufig wesentlich später erkannt”, weiß Nadine Förnzler von der Suchtberatungsstelle des Diakonischen Werks Göppingen.

Eine Glücksspielsucht bestimmt nicht nur den Alltag von Betroffenen, sondern birgt auch ein sehr hohes Risiko der Verschuldung und Verarmung. Durch den Einsatz von Geld verlieren Betroffene häufig die Kontrolle über ihr vorhandenes Budget, was letzten Endes nicht nur sie selbst, sondern auch ihre Familien in große Schwierigkeiten bringen kann. Arbeitslosigkeit, Verlust der Wohnung, fehlende Dinge des täglichen Bedarfs wie Kleidung und Lebensmittel, Vereinsamung, Beziehungsbrüche sowie Suizid(-versuche) sind nur einige Beispiele, die eine Glücksspielsucht mit sich bringen kann.

Die Suchtberatungsstelle des Diakonischen Werks Göppingen ist Ansprechpartner für Betroffene und Angehörige und bietet  Beratungs- und Therapiemöglichkeiten sowie Selbsthilfegruppen an, die den Spielenden helfen können. Außerdem unterstützt die Schuldnerberatungsstelle Betroffene, die eigene finanzielle Lage wieder in den Griff zu bekommen.

 

(Quelle: Landratsamt Esslingen)